Teilte Papst Leo XIV. Kritik an Trump auf X-Account?
Möglicher X-Account:Teilte späterer Papst Leo XIV. Kritik an Trump?
von Beatrice Steineke, Washington D.C.
|
Zum ersten Mal kommt ein Papst aus den USA. Aber Papst Leo XIV. und US-Präsident Donald Trump teilen womöglich nur bei wenigen Themen dieselben Ansichten.
Mit Leo XIV. steht zum ersten Mal steht ein US-Amerikaner an der Spitze der katholischen Kirche. Viele in den USA hoffen, dass er dazu beitragen kann, die Wunden in der Gesellschaft zu heilen.09.05.2025 | 2:05 min
Seine ersten Glückwünsche an den neuen Papst sendete US-Präsident Donald Trump gut zehn Minuten nach dem die Welt die historische Überraschung im Vatikan live verfolgt hatte: Zum ersten Mal ist ein Amerikaner das Oberhaupt der Katholischen Kirche. Trump postete auf seiner Plattform "Truth Social": "Welch eine Freude und eine große Ehre für unser Land!" Er freue sich darauf, Papst Leo XIV. kennenzulernen.
Doch unter dem bürgerlichen Namen des neuen Papstes, Robert Francis Prevost, findet sich ein X-Account, der jahrelang deutliche Kritik an den politischen Entscheidungen von Donald Trump teilte. Ist der Account echt? Hat Papst Leo XIV. diesen X-Account noch als Kardinal und Erzbischof selbst geführt?
Ein Post des Accounts
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
US-Medien wie New York Times, Forbes, Politico und CNN rätseln. Der Account, der seit 2011 besteht, ist laut "New York Times" verknüpft mit einer Telefonnummer und einer E-Mail-Adresse, die vermutlich mit ihm in Verbindung stehen. Nach dem ersten Winken des neuen Papstes von der Benediktionsloggia schnellten die Follower-Zahlen von 800 auf inzwischen über 360.000 an.
Die katholische Kirche hat einen neuen Pontifex. Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle stieg nach nur einem Tag Konklave weißer Rauch auf. Name des neuen Papstes: Leo XIV.08.05.2025 | 2:23 min
Deutliche Kritik an Trumps Migrationspolitik geteilt
Auf dem Kanal @drprevost wurde selten eigene Kritik veröffentlicht, sondern vielmehr Aussagen Dritter und Artikel geteilt - wie beim jüngsten Post vom 14. April: Es sind die Worte des Autors Rocco Palmer, indem zusätzlich ein Kommentar des US-Erzbischofs Robert McElroy verlinkt ist. Beide kritisieren die sich stetig verschlechternde Situation von Migranten und Geflüchteten seit Trumps zweitem Amtsantritt.
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Am 3. Februar zitierte der Account unter dem bürgerlichen Namen des neuen Papstes einen Artikel, der Aussagen von Vize-Präsident Vance widerspricht. Die Autorin des Artikels schreibt, Katholiken könnten keine Rhetorik unterstützen, die Einwanderer als "gefährlich und kriminell verteufle".
Wegen seiner Wurzeln in den USA und engen Verbindungen nach Peru sei die Hoffnung groß, dass der neue Papst den Kontinent "versöhnen, heilen und verbinden kann", so ZDF-Korrespondent David Sauer.09.05.2025 | 3:14 min
Bis zurück zu Trumps erster Amtszeit finden sich Verlinkungen zum Thema Migration: wie am 29. Januar 2017 ein geteilter Artikel, in dem Mexikos Bischofskonferenz den Bau von Trumps Mauer an der südlichen US-Grenze kritisierte. Damals äußerte sich auch Papst Franziskus deutlich gegen Trumps Pläne.
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Die Wahl von Papst Leo XIV. sorgt weltweit für Überraschung und Begeisterung. Wofür der neue Papst steht, berichtet ZDF-Korrespondentin Barbara Lueg.09.05.2025 | 0:47 min
Theologe: Papst Leo XIV. führt wohl Erbe von Franziskus fort
Bereits in seiner Antrittsrede in drei Sprachen machte Papst Leo XIV. deutlich, er will der Vermittler, der Brückenbauer, der Papst der Weltkirche sein. Er gilt als ein Pragmatiker mit internationaler Erfahrung. Jahrelang lebte er in den USA, im Vatikan und auch in Peru. Experten schätzen, er könnte dem Weg seines Vorgängers in einigen Punkten folgen - allein der Name Leo sei ein Hinweis.
Der letzte Leo war der Begründer der katholischen Soziallehre, einer Doktrin, die die menschliche Würde fordert. Das deutet darauf hin, dass er sich wie sein Vorgänger Papst Franziskus, den er beraten hat, zu sozialen Themen äußern wird.
„
Brett C. Hoover, Professor für Praktische und Pastoraltheologie, Loyola Marymount University
Dazu würden geteilte Posts auf dem X-Account von "Robert Prevost" zum Umweltschutz passen. Einer aus dem Jahr 2017 weist auf die Umweltenzyklika von Papst Franziskus hin und zeigt ein bearbeitetes Foto des US-Präsidenten und der First Lady zu Besuch im Vatikan.
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Bereits unter Trumps erster Amtszeit trat die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aus und trat unter Ex-US-Präsident Joe Biden wieder ein. Im Januar kündigte das Weiße Haus den erneuten Austritt an. Donald Trump leugnete mehrfach den menschengemachten Klimawandel und will die US-Umweltbehörde massiv verkleinern.
Papst Leo XIV. sagte erst im November 2024 auf einer Konferenz, die Menschheit müsse angesichts des Klimawandels in einer "Beziehung der Gegenseitigkeit" mit der Umwelt handeln.
Die Freude vieler Amerikaner sei groß, sagt USA-Korrespondent David Sauer. Die Katholiken hoffen, dass der Papst für die amerikanische Gesellschaft ein verbindendes Element werde. 08.05.2025 | 1:30 min
Trump und Papst haben wohl ähnliche Positionen bei Abtreibung
In einem Thema scheinen sich die Positionen von US-Präsident Trump und die des neuen Papstes nicht sehr stark zu unterscheiden, wenn zwei Posts wirklich vom ehemaligen Kardinal Prevost 2017 geteilt wurden: Beide unterstützen dann Abtreibungsgegner. Donald Trump unterzeichnete erst im Januar ein Dekret, um den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen wieder einzuschränken und so zwei frühere Dekrete von Joe Biden aufzuheben.
Während neben Trump auch Vize-Präsident J.D. Vance und US-Außenminister Marco Rubio Glückwünsche sendeten, wird die Wahl nicht von allen in Trumps Umfeld positiv gesehen. Die ultrarechte Aktivistin Laura Loomer schreibt in mehreren Posts auf X: Dieser Papst sei "anti-Trump, anti-MAGA".
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Steve Bannon, Ex-Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, warnte schon vor der Wahl in einem Interview, dass Kardinal Prevost keine gute Wahl für die Make-America-Great- (MAGA)-Bewegung sei, da er unter den US-Kardinälen einer der progressivsten sei.
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Das erste Gespräch zwischen dem 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten und dem ersten Papst aus den Vereinigten Staaten dürfte sehr interessant werden.
Beatrice Steineke ist Korrespondentin im ZDF-Studio Washington.