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Tesla, X, SpaceX:EU-Millionen für Musk-Firmen - Kritik
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Tesla, SpaceX und die Plattform X des Tech-Unternehmers Elon Musk haben EU-Gelder in Millionenhöhe kassiert. Ein Europaabgeordneter fordert: "Kein EU-Geld für die Feinde der EU."
Tesla kassierte 2023 knapp 159 Millionen Euro aus dem Förderprogramm "Connecting Europe".
Quelle: Imago
Die Unternehmen des US-Milliardärs Elon Musk haben in den vergangenen Jahren EU-Gelder in Millionenhöhe erhalten. Das geht aus einer Antwort der EU-Kommission auf eine Anfrage des EU-Abgeordneten Daniel Freund (Grüne) hervor, die AFP und dpa vorliegt. So zahlte die Kommission im Jahr 2023 knapp 159 Millionen Euro an Musks Autobauer Tesla aus einem EU-Fördertopf für den Bau von Ladesäulen für Elektroautos.
Weitere rund 197 Millionen Dollar (rund 177 Millionen Euro) konnte das US-Unternehmen SpaceX zuletzt für den Start von Satelliten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo mit Trägerraketen vom Typ Falcon 9 in Rechnung stellen.
Hinzu kamen bis Oktober 2023 zudem noch rund 630.000 EUR für bezahlte Werbung auf der Plattform X.
EU-Abgeordneter: Musk "erklärter Feind der EU"
Der deutsche Politiker fordert angesichts der Enthüllungen nun einen sofortigen Stopp von Zahlungen an die von dem Milliardär Musk geführten oder kontrollierten Unternehmen. "Dieser Mann ist ein erklärter Feind der EU und unserer Grundwerte", kritisierte Freund.
Es kann nicht sein, dass wir dem reichsten Mann der Welt dann noch Hunderte Millionen an Subventionen zahlen.
Daniel Freund, EU-Abgeordneter
Es müsse der Grundsatz gelten: "Kein EU-Geld für die Feinde der EU."
Trump-Freund Musk in der EU umstritten
Musk ist in der EU unter anderem wegen seiner Arbeit für US-Präsident Donald Trump und seiner offenen Unterstützung für die AfD in Deutschland umstritten. Gegen sein Unternehmen X laufen zudem mehrere Verfahren wegen mutmaßlicher Verstöße gegen EU-Vorgaben für digitale Dienste.
Mit ihnen wird geprüft, ob die Plattform Vorschriften zur Eindämmung von Hassrede und Desinformation einhält.
EU-Kommission setzt bezahlte Werbung auf X aus
Die Europäische Kommission verweist in ihrem Schreiben an Freund darauf, dass seit Oktober 2023 keine bezahlten Dienstleistungen von X mehr in Anspruch genommen würden.
Zu den Aufträgen für die zwei Raketenstarts mit jeweils zwei Galileo-Satelliten erklärt sie, dass es sich bei diesen um eine Ausnahme gehandelt habe, da es Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der europäischen Trägerrakete Ariane 6 gegeben habe.
Zugleich bleibt unklar, ob die Auflistung wirklich vollständig ist. So wird in dem Schreiben auch auf das öffentlich zugängliche Finanztransparenzsystem (FTS) verwiesen - zusammen mit dem Zusatz, dass die Informationen zum Haushaltsjahr 2024 erst im Juni 2025 veröffentlicht werden.
Quelle: dpa, AFP
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